(Der übliche Hinweis vorab: Ich arbeite für Mozilla und gebe hier meine eigene Meinung, nicht notwenigerweise die meines Arbeitgebers, wieder.)

fully open, duh :P

Diverse News-Seiten im Internet haben heute gemeldet, dass StatCounter (eines von mehreren Internet-Marktforschungsunternehmen) im November Google Chrome beim weltweiten Marktanteil erstmals knapp vor Mozilla Firefox gesehen hat.

Dass manche Statistiken Chrome auf etwa gleichem Marktanteil wie Firefox sehen, ist ein Erfolg für Mozilla.

Der Stiftungszweck der Mozilla Foundation ist, für die Offenheit des Webs einzustehen, und für die Freiheit der Benutzer, das Web so zu verwenden, wie sie es möchten (nicht: so wie man es ihnen vorsetzt). Die Tatsache, dass Google dazu in der Lage war, einen Browser zu erstellen, und diesen erfolgreich an den Markt bringen konnte, ist ein unmittelbarer Effekt des unerbittlichen Kampfes von Mozilla und seiner Community, den Browsermarkt aus einem Monopolmarkt in einen Markt mit mehreren Konkurrenten zu verwandeln. Es wäre scheinheilig von Mozilla, nun zu behaupten, das hätten wir nicht gewollt, oder "als wir offenes Web sagten, meinten wir eigentlich ein Firefox-Monopol". Offen heißt offen, und wenn Benutzer Chrome verwenden wollen, dann müssen sie dazu in der Lage sein.

Das alles heißt freilich nicht, dass wir nicht noch immer Firefox für den besten Browser für die Benutzer halten: Schließlich ist es der einzige Browser, der die Interessen des Benutzers ohne Wenn und Aber in den Mittelpunkt rückt. Dass Google ein Konkurrent ist, der mit Chrome ein technisch starkes Produkt mit zweifellos innovativen Eigenschaften hat, ist nicht weniger, sondern um so mehr Grund, Firefox ständig weiter zu verbessern.

Foto: "fully open, duh", CC by-sa-nc licensed by morgamic

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Spätestens nach der jüngsten Datenpanne bei SchülerVz, dem kleinen Bruder von StudiVz, war klar, dass man im Hause StudiVz seit Jahren nichts zum Thema Datenschutz gelernt hat -- allen Versprechen zum Trotz.

Es wurde also allerhöchste Zeit, meinen schon lange brach liegenden Account dort endlich zu löschen. Zwar hatte ich dort von Anfang an außer dem Allermindesten keine persönlichen Daten hinterlegt -- aber selbst diese Daten sind im Hause "Vz" offenbar nicht sicher.

studiVZ: Auf Wiedersehen

In diesem Sinne, liebes StudiVz, auf nimmer Wiedersehen!

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Ciber Cafe
Creative Commons License photo credit: larskflem
Unter dem Titel "Meine E-Mail-Adresse war zorn@germany" wärmt tagesschau.de heute ein Interview aus dem Jahr 2007 wieder auf, wahrscheinlich in der Hoffnung dass sich niemand daran erinnern kann.

Dennoch ist das interessant zu lesen, und es ist natürlich schon irgendwie cool, was sich aus den Anfängen der Internet-Kommunikation so alles entwickelt hat -- freilich wäre es lustig gewesen, wenn die erste E-Mail in Deutschland Spam einer chinesischen Online-"Apotheke" gewesen wäre. Aber die kleinen blauen Pillen gibt es ja erst seit 1998.

Die Karlsruher Informatiker mailen natürlich noch heute -- wenn auch ein bisschen weniger "romantisch": Das Spam- (und Ham-)aufkommen der Karlsruher Informatikfakultät heute kann man sich auch online ansehen.

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Vitruvian
Creative Commons License photo credit: Mr.Enjoy
Warum das deutsche Internetzensurgesetz politisch dumm und grundrechtlich fatal ist, wird zurzeit zu genüge erörtert.

In einem Artikel bei zdnet schreibt Christoph Hochstätter nun, welche freien DNS-Server man verwenden kann, um sich vor ungerechtfertigten Verdächtigungen, etwa durch versehentliche Klicks auf eine Spam-Mail, zu schützen:

Wer durch einen Link auf einer Website oder in einer E-Mail auf eine zensierte Domain gelockt wird, setzt sich grundsätzlich der Gefahr einer Strafverfolgung aus. Zwar ist nicht damit zu rechnen, dass wenige Zugriffe gleich eine Hausdurchsuchung auslösen, dennoch ist es besser, in den Logfiles erst gar nicht zu erscheinen.

Der Autor erklärt auch, wie das DNS-System eigentlich funktioniert, und warum durch DNS-Spoofing, wie es das Internetzensurgesetz vorsieht, auch die Integrität des gesamten DNS-Systems beeinträchtigt wird. Der Artikel ist also auch für nicht-Geeks interessant, die gerne wissen möchten, wie die Internetzensur in Deutschland eigentlich funktionieren soll, und was die Experten eigentlich meinten, als sie den Politikern sagten, das Verfahren sei technisch unwirksam.

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Wie alles begann - die frühen Jahre ;)

Vor einiger Zeit haben Jean Pierre und ich im Internet nach unserem allerersten Rechner gesucht, und da wollen wir Euch natürlich an unseren leicht nostalgischen Gefühlen teilhaben lassen.

Es gab da mal eine Zeit. Ende der 80er. Da hat HPW, seines Zeichens Vater von JP und F, aus irgendeinem Grund zwei Rechner gehabt. Und so stand einer davon für die jungen Herren zur Verfügung. Es war ein Tandon PAC 286. <!--more--> Tandon 286

(Bildquelle)

Das gute Stück, übrigens 1987 auf den Markt gekommen, war geradezu hochwertig ausgestattet: Der 6-8 MHz-Prozessor brachte den 1-MB-RAM-Baustein förmlich zum Glühen, und überhaupt waren die 16-Bit-Technik und die fünf ISA-Steckkartenplätze auf der Höhe der Technik.

Bei meinen ersten "Gehversuchen", ich glaube es war das Formatieren von zehn 5,25-Zoll-Disketten, wurde ich vom leistungsfähigen Betriebssystem MS-DOS 3.3 auch gleich hervorragend unterstützt. Und so konnte ich durch (sicher, ganz sicher tierisch nervende) Nachfragen bei Papa bereits die ein oder andere Shellerfahrung mit der leistungsfähigen, single-tasking Kommandozeile sammeln, bevor ich mir das brandneue Windows 2.1 ansehen konnte.

Stolz war ich übrigens, als ich eines Tages das BIOS entdeckte (noch recht überschaubar, das Ganze) und dort die Taktfrequenz von 6 auf 8 MHz hochschraubte. Gut, wenn ich den Effekt heute beschreiben sollte, würde ich sagen, wie wenn man einen Spoiler an einen Trabi schraubt - aber irgendwie cool.

Meine bevorzugten Windows-Programme waren, wenn ich mich recht erinnere, der höchst komfortable Datei-Manager und Reversi. Nur, damit den möglicherweise später eingestiegenen Lesern die Dimensionen klar werden: Kein Kontextmenü mit der rechten Maustaste, kein Drag and Drop, und das Malprogramm Paint war noch schwarzweiß (immerhin: mit unterschiedlichen Mustern). Die Windows-Kinderschuhe waren eine ziemlich langweilige Angelegenheit, und überhaupt waren ein paar einfache DOS-Spiele viel interessanter - Captain Comic zum Beispiel, und später Commander Keen.

Zuletzt möchte ich euch noch die überhaupt genialste Eigenschaft des Geräts zeigen: Die so genannten Datapacks. Es handelte sich dabei um zwei Festplatten (je 30 MB), die mechanisch ausgefahren werden konnten. Die zugehörige Software für dieses Kabinettstückchen hatte den wohlklingenden Namen dpeject. Eine Bilderbuch-Wechselplatte, wie ich sie übrigens seither nie wieder gesehen habe.

Jaja, so war das damals [TM].

Endgültig ausgetauscht wurde das gute Stück übrigens, als MS-DOS 5.0 kam und (als erstes DOS, das sich nicht mehr einfach von der Diskette auf die Platte kopieren ließ) nicht mehr in der Lage war, die Datapacks zu erkennen. An seine Stelle trat - Ihr ahnt es - ein 386er.

(Bezeichnenderweise steht ein Exemplar dieses Rechners heute als Vorzeigemodell im Computermuseum in München).

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Nach dem gewaltigen Netzausfall beim T-Mobile am Dienstag wagt der Handyanbieter nun für Sonntag einen Stresstest: Die Kunden dürfen den ganzen Tag kostenlos SMS in alle deutschen Netze senden.

T-Mobile-Ausfall (Screenshot: t-mobile.de)

Angesichts der verschwindend geringen Grenzpreise für SMS auf Seiten der Anbieter dürften sich die Schmerzen für diese "Entschuldigungs-Aktion" in Grenzen halten. Außerdem bleibt anzunehmen, dass das Senden von SMS besser skaliert als das Telefonieren: Würde sich T-Mobile mit kostenlosen Telefongesprächen entschuldigen, wäre möglicherweise der nächste Ausfall vorprogrammiert -- diesmal wegen Überlastung. Das wäre zwar angenehm ironisch, für das Unternehmen aber wohl nur eingeschränkt komisch.

Ich gehöre übrigens auch zu den "Glücklichen" -- zwar kein direkter T-Mobile-Kunde, sondern bei einem Reseller, aber auch ich war offenbar vom Ausfall betroffen. Ist mir aber -- ach deswegen war es so ruhig! -- gar nicht weiter aufgefallen.

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coffee 10
Creative Commons License photo credit: broodkast
Oliver von aptgetupdate.de hat sich einmal überlegt, wie so ein von-der-"Laien"filter denn so aussehen könnte. Ein Auszug:

# Notiz: Gesetze noch nicht verabschiedet, kommt noch. # $header->{'HTTP_URI'} =~ /thepiratebay.org/ or # $header->{'HTTP_URI'} =~ /wikipedia.org/ or # $header->{'HTTP_URI'} =~ /www.amnesty.de/ or # $header->{'HTTP_URI'} =~ /www.wikileaks.de/ or # Erst kurz vor den Wahlen auskommentieren # $header->{'HTTP_URI'} =~ /spd.de/ or # $header->{'HTTP_URI'} =~ /gruene.de/ or

Link

Was wahlweise wie Satire oder bitterer Zynismus klingt, ist vielleicht gar nicht so weit hergeholt. Denn was sich gut anhört (Kampf gegen die Kinderpornographie), hat schon jetzt viele Begehrlichkeiten geweckt, die mit dem lobenswerten Ursprungsziel nichts mehr zu tun haben. Und das, noch lange bevor es endgültig beschlossene Sache ist.

Ähnlich kritisch sieht das auch Jochen Magnus in einem Kommentar in der Rhein-Zeitung:

Eine gar nicht amüsante Vorstellung: Die Polizei regelt auch den Verkehr im Internet. Dabei bekommt sie viel zu tun, denn schon jetzt hat die Musikindustrie unverblümt ihr Interesse an der Sperrung illegaler Tauschbörsen erklärt. (...) Die staatlichen Lottogesellschaften könnten einfacher ihr Monopol sichern, wenn endlich ausländische Glückspielseiten gesperrt würden. Die Begehrlichkeiten werden mit der Verfügbarkeit der Mittel wachsen.

Internetzensur unter quasi vollständigem Ausschluss des Rechtswegs kommen den Lobbyisten nämlich gerade recht. Damit kann man sich schließlich so lästige, langwierige und überhaupt viel zu teure Dinge wie Gerichtsentscheidungen sparen. Besonders viel Phantasie benötigt man also nicht, um sich vorzustellen, wie in diesen Tagen wahrscheinlich die Telefone bei Frau von der Leyen und ihren Freunden heiß laufen, von Interessengruppen, die auch die Sperrliste füttern wollen.

Was dabei freilich auf der Strecke bleibt, ist die Rechtsstaatlichkeit. Einzige Hoffnung bleibt, wie so oft, das Karlsruher Bundesverfassungsgericht. Dort hat man, im Gegensatz zu Berlin, das Grundgesetz gelesen und wahrscheinlich auch verstanden. Denn im Artikel 5 heißt es (noch): "Eine Zensur findet nicht statt".

(Danke für den Link zum Kommentar, Martin)

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Im (DRM-freien, juhu) MP3-Laden von Saturn gibt es bis Ende des Monats viele Alben für nur 4,99 Euro. Zeit die Lücken im digitalen CD-Regal zu füllen :)

Ein kurzer Vergleich hat ergeben, dass viele Titel, die bei iTunes um 10 Euro kosten, bei den reduzierten Titeln dabei sind. Es lohnt sich also. -- Aber natürlich handelt es sich wohl nur um ein Lockangebot, bleibt also abzuwarten, auf was der Preis angehoben wird, wenn die Aktion vorbei ist.

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Das Internet hat viele Vorteile. Zum Beispiel, dass jedermann ganz einfach veröffentlichen kann, was er gerade so denkt. Natürlich hat es auch Nachteile. Zum Beispiel, dass jedermann ganz einfach veröffentlichen kann, was er gerade so denkt.

Und so gibt es ab und an Kommentare wie diesen hier, unter einem meiner Artikel über Paris Hilton, der sich aufgrund seines provokativen Titels dauerhaft zu den meistbesuchten Artikeln dieses Blogs zählen darf:

hey peris ich finde dich toll aber wen du deine nackt bilder fileicht mir schigen würdest das were schön danke ich libe dich

Ich weiß, was ihr jetzt sagen wollt: Wer nach einer entblätterten Hilton googelt, schaut auch RTL... -- und angesichts der tadellosen Rechtschreibung ist das vielleicht gar nicht so weit hergeholt. Aber seht es einmal von der positiven Seite: Die medizinische Sensation, dass ein Reiz auf dem Weg vom Schritt zur Tastatur nicht im Gehirn vorbeikommen muss, liefert einem handelsüblichen Medizinstudenten bestimmt genügend Material für eine Doktorarbeit. Und das ist doch auch schon mal etwas.

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Moderne Mobiltelefone haben ja nun mehr oder minder intelligente Systeme der Worterkennung, die einem beim Schreiben von Nachrichten einiges an Tipparbeit ersparen können. Leider funktioniert das aber manchmal nicht so, wie der Benutzer sich das wünscht: Beim iPhone, beispielsweise, diskutiert das große weite Internet über Möglichkeiten, ihm beliebte amerikanische Schimpfworte beizubringen, die von den Apple-Programmierern aus amerikanisch-puritanischer Scham (und wohl zur Vermeidung peinlicher Situationen) nicht hinzugefügt wurden.

Aber auch die Nachricht, die ich vorhin -- nicht von einem iPhone -- erhielt, entsprach nicht ganz dem Gewünschten:

Er: So, 10 Euro beim Dönern verloren. Zeit fürs Bett. Ich: Dönern? Er: Pokern, nicht Dönern. Danke, T9 :) Ich: Haha, das blogge ich...

Und so habe ich heute gelernt, dass "dönern" und "pokern" auf dem Telefon auf denselben Tasten liegen. Was für eine Tätigkeit allerdings das Verb "dönern" beschreiben mag, dass man dabei Geld verlieren kann, habe ich noch nicht abschließend klären können.

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