Update (siehe unten): Die Geschichte war natürlich ein Aprilscherz -- bis auf die Geschichte mit United Internet hätte es natürlich durchaus sein können. Schade, dass das wohl auch für zukünftige Studentengenerationen bedeutet, dass sie mit unzeitgemäßen E-Mail-Postfächern herumdümpeln müssen -- die armen! :)
photo credit: zipcodedeEiner Nachricht des Rechenzentrums der Universität Karlsruhe zufolge werden die E-Mail-Accounts des Forschungszentrums Karlsruhe und der Universität Karlsruhe in Zukunft durch <a href="http://www.google.com/a/help/intl/de/users/googlemail.html">"Google Mail für Organisationen" betrieben werden. Das aus der Verbindung dieser beiden Organisationen neu gegründete Karlsruhe Institute of Technology wird viele Strukturen, die gegenwärtig auf beiden Seiten getrennt vorhanden sind, zusammenführen, so auch die zentrale E-Mail-Verwaltung, die dann komplett beim "Steinbuch Centre for Computing" liegen wird.
Die Nachricht ist zwischenzeitlich von der Webseite verschwunden, aber im Google Cache befindet sie sich noch. Hier ist sie im Volltext:
Inbetriebnahme des KIT-E-Mail-Dienstes Nachdem der Entwurf für das KIT-Gesetz vom Kabinett verabschiedet worden ist (http://www.kit.edu/fzk/...), kann nun die nächste Stufe des KIT-E-Mail-Dienstes den Betrieb aufnehmen. Nachdem bisher E-Mail-Adressen der Form Vorname.Nachname@student.kit.edu (bzw. für Mitarbeiter Vorname.Nachname@kit.edu.rz.uni-karlsruhe.de) nur als Weiterleitung realisiert waren, können nun auch entsprechende Postfächer angelegt werden. Um den ROI (Return On Invest) zu optimieren und den TCO (Total Cost of Ownership) möglichst gering zu halten, wurden verschiedene hausinterne Lösungen (u.a. Cyrus, Lotus Domino und Exchange) mit Angeboten externer Dienstleister verglichen. Auch eine Übernahme der angeschlagenen United Internet (siehe http://www.heise.de/...) im Rahmen einer Erweiterung der Uni-FZK-Fusion wurde in Erwägung gezogen, um an die E-Mail-Lösungen von GMX und web.de zu gelangen. Letztendlich hat sich der Suchmaschinenanbieter Google mit seiner Lösung "Google Mail für Organisationen" durchsetzen können. Gerade auch angesichts der eingesetzten Studiengebühren (http://www.zvw.uni-karlsruhe.de/8107.php) bietet Google Apps Education Edition hier den größten Mehrwehrt (siehe dazu auch http://www.google.com/...) - so werden Studierende über ein Postfach von 8 GB verfügen können, Mitarbeiter bekommen 16 GB, Vorstandsmitglieder und Professoren erhalten 25 GB. Im Rahmen der USA-Reise der Rektorats-Delegation (nachzulesen in KIT-Kompakt und unter http://www.uni-karlsruhe.de/...) informierte sich der CIO (Chief Information Officer) des KIT auch über die Umsetzung der "Google Apps Education Edition" an der Arizona State University (ASU) (siehe auch http://www.google.com/...), der Ausschuss für Informationsversorgung und -verarbeitung (IV-A) gab danach dem Steinbuch Centre for Computing (SCC) die Freigabe für den Vertragsschluss mit Google Inc., Mountain View, CA. Der neue Dienst steht ab dem 1.4.2009 allen Angehörigen der Universität und des Forschungszentrums zur Verfügung, die sich bereits unter studium.kit.edu bzw. intra.kit.edu registriert haben. Da aus datenschutzrechtlichen Gründen Ihr bisheriges KIT-Passwort nicht an externe Dienstleister weitergegeben werden darf, ist eine zusätzliche Registrierung bei Google mit Ihrer KIT-E-Mail-Adresse unter http://www.google.com/... erforderlich. Nach erfolgreicher Registrierung stehen dann auf den Portalseiten intra.kit.edu bzw. studium.kit.edu Schaltflächen für die Migration Ihrer bisherigen POP- bzw. IMAP-Mailbox zu Google zur Verfügung. Weitere Informationen und Hilfe bei Problemen erhalten Sie unter http://www.google.com/... . RZ-Meldung vom Wed Apr 1 01:24:44 CEST 2009 (andy (at) nzlx1.rz.uni-karlsruhe.de)
Verschiedene Punkte finde ich an dieser Stelle bemerkenswert: Zum einen interessiert es mich, wie die Datenschutzfragen geklärt wurden -- ich nehme an (oder hoffe zumindest), dass diese auch Teil der Evaluation waren, und es nicht nur um die reinen Betriebskosten ging. Sollte das aber zur Zufriedenheit geklärt worden sein, dann sind 8 Gigabyte für Studierende schon ein Wort: Als ich noch studierte, tat sich die Uni regelmäßig dadurch hervor, ihre Quotas sehr knapp zu bemessen (anfangs 50 MB für E-Mail, wenn ich mich recht erinnere, später 80 MB). Da waren meine amerikanischen Universitäten deutlich spendabler.
Zuletzt beeindruckt mich der Gedankengang, die United Internet AG übernehmen zu wollen, um an deren E-Mail-Service zu gelangen. Das ist sicher nur eine verunfallte Formulierung in dieser Meldung, denn falls nicht, dann wäre es wohl ein Zeichen einer gewissen Hybris, eine große Internetfirma übernehmen zu wollen, nur um auf deren Servern später eine Handvoll E-Mail-Postfächer hosten zu können. Aber "kleine Brötchen backen" ist ja nunmal nicht jedermanns Sache.
Update: Der schlaue Stefan hat natürlich gleich erkannt, dass es sich um einen Aprilscherz handelte. Leider bin ich ihm zugegeben aufgesessen -- da spätestens nach dem Titel "Eliteuni" Bescheidenheit nicht mehr zu einer der Tugenden meiner Uni gehörte, war das auch besonders leicht, darauf hereinzufallen. Gut, gut, lasse ich diesen Blog-Eintrag zur Dokumentation meines verspäteten Draufreinfallens einmal hier stehen. ;)