Gerade sind mir meine ersten Semestertickets in die Hände gefallen, genauer aus dem Wintersemester 2002. Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) nahm damals 68 Euro für ein Semester lang Bahnfahren von den Studenten (zzgl. etwa 15 Euro Solidaranteil, der von jedem Studenten über das Studentenwerk bezahlt wird, ob er Bahn fährt oder nicht).
Zum kommenden Wintersemester wird das gleiche Ticket 102,50 Euro kosten.
Die "gefühlte" Preissteigerung ist schon sehr deutlich. Aber weil ein Gefühl da ja trügen kann, habe ich mal ausgerechnet, wie viel es tatsächlich ist.
Verglichen habe ich die Nettopreise, da die gestiegene Umsatzsteuer ja nicht dem Unternehmen zuzurechnen ist. Und siehe da: Eine Steigerung von 58,62 Euro auf 86,13 Euro (jeweils netto) ergibt eine jährliche Teuerungsrate von relativ genau 8 Prozent.
Damit ist die Preissteigerung der Karlsruher Studententickets zwischen zwei- und viermal so hoch wie die vom statistischen Bundesamt ermittelte jährliche Preissteigerung im Sektor "Verkehr" im betreffenden Zeitraum.
Fraglich ist, ob der KVV hier (scheinbar) unmerklich, aber deutlich die Preise erhöhen will, sie sich aber nicht trauen, mehr als 8 Prozent pro Jahr zu erhöhen, um öffentliche Gegenwehr zu vermeiden -- oder ob die anfängliche Kalkulation wirtschaftlich so unhaltbar war, dass man seit nunmehr fünf Jahren versucht, den Preis in realistischere Regionen zu bewegen.