Wenn es darum geht, die Zukunft vorherzusagen, wollen Zeitungen ja stets die ersten sein, und lehnen sich dabei schon mal gerne weiter aus dem Fenster als ihnen zuträglich wäre.
So auch das "Manager Magazin" mit seinem Abgesang auf den Suchmaschinenriesen Google. Thomas Knüwer nennt das "Tendenz zum Blödsinn" -- er zitiert das "Manager Magazin" ((ein Name, der mir mangels Binde Strich übrigens fortwährend Kopf Schmerzen bereitet)):
"Die latente Unzufriedenheit der Surfer birgt die größte Gefahr für die Zukunft von Google. Sobald ein Angebot auftaucht, das einen substanziell besseren Service bietet, wechseln die Nutzer blitzschnell und in Scharen zu der neuen Site (...)"
und schreibt dazu:
Schauen wir mal, wenn das "Manager Magazin" so als Google-in-spe sieht. Hakia, zum Beispiel. Eine Suchmaschine, bei der man Fragen eingeben soll. Dauert zwar erheblich länger, liefert dafür aber auch schlechte Ergebnisse.
Na das probiere ich doch gleich mal aus: Ich suche nach "Where does Frederic Wenzel blog?" und bekomme eine Seite voll Ergebnissen bei denen nicht nur keines meiner Blogs dabei ist, sondern auch noch das hier:
Interessant, dass die bahnbrechend innovative Suchmaschine es zwar schafft, meine alte Blog-Adresse (nicht verlinkt) in dem kleinen Kommentar unterzubringen, nicht aber in einem der Suchergebnisse; zudem ist mir noch nicht so ganz klar, wieso ich in meinem Blog nach "Tobacco" suchen soll (das liefert nämlich bisher genau ein Ergebnis, und das ist nicht mal das mit den meisten Kommentaren).
Wenn das zu dem Vielversprechensten zählt, das das "Manager Magazin" das Multimilliarden-Dollar-Unternehmen Google gefährden sieht, können sich Page und Brin wohl vorerst entspannt zurücklehnen. Verwunderlich auch, warum der Name A9 (Amazons Suchmaschine) nicht fällt: Dort liegt wenigstens eine Infrastruktur vor, die in einer ähnlichen Liga wie Google spielt.
Falls Herr Knüwer nicht gerade die interessanten Bestandteile des Artikels verschwiegen hat, darf man annehmen, dass man mit dem Besingen des Niedergangs eines Web-Giganten in den Stuben des "Manager Magazins" einfach zu beschäftigt war um ein bisschen genauer zu recherchieren.