Gen Kanai, von Mozilla Japan, hat jüngst einen Artikel gebloggt von seinen Erfahrungen bei einem Besuch in Südkorea. "The cost of monoculture" hat er ihn getauft, und er handelt von der einzigartigen Internetlandschaft dort und von den Problemen, denen das "technologische Wunderland" gerade entgegensieht. Auszüge (Übersetzung von mir):
Was würden Sie sagen wenn ich Ihnen erzähle, dass es ein Land gibt, das ein technologischer Vorreiter ist, als einer der Ersten E-Commerce eingeführt hat, Weltführer bei der Einführung von Mobiltelefonen der dritten Generation, beim kabellosen Breitband-Internet und bei Breitbandanschlüssen ist, und außerdem bei Blogs etc ganz vorne mitspielt. Klingt nach einem tollen Ort, oder? Ein technologisches Wunderland, reine Utopie? Falsch. Diese Nation ist außerdem eine einzigartige Monokultur, in der 99,9% aller Computer Microsoft Windows verwenden.
und weiter:
Der südkoreanische Markt ist in einer einzigartigen Situation, wo Entscheidungen, die vor einer langen Zeit gefällt wurden, eine Monokultur auf dem Markt erzeugt haben, die jetzt unbeabsichtigte Auswirkungen hat auf jeden, der in Südkorea einen Computer besitzt. Diese Geschichte ist so faszinierend, weil sie wahr ist.
Mich hat die Geschichte in der Tat fasziniert und sie zeigt, wie wichtig Offenheit für das Web ist. (De-facto-) Monopole wie dieses schaden den Benutzern und den Anbietern gleichermaßen und sie verschlingen (wie in diesem Fall) schier unglaubliche Summen, wenn Probleme auftreten. (Und die Frage ist nicht "ob", sondern "wann").
Für Südkorea bleibt uns nur zu hoffen, dass sie sie sich langsam aber sicher aus der Sackgasse befreien können, in die sie sich manövriert haben. Angesichts des Ausmaßes der Misere wird die dortige Volkswirtschaft aber wohl noch für viele Jahre darunter zu leiden haben.