Wie versprochen wollte ich noch den ein oder anderen, unglaublich tiefsinnigen Einblick in die Eigenarten der Stadt New York bieten.
Sorry, aber: Keine Worte will ich über die üblichen Fünfsternerestaurants verlieren, in denen der Durchschnittsleser ebenso wie ich täglich essen geht. Das kann der Michelin viel besser als ich.
Ein Restaurant möchte ich dann aber doch herausheben, weil man sich hier nicht nur unter das gewöhnliche Stadtvolk mischen kann, sondern auch hervorragendes Essen bekommt: Big Nick's Burger Joint (der mit dem Kochen so beschäftigt ist, dass dessen Website leider down ist). Dort gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Burgern, Sandwiches und Pizzas, aber auch (amerikanisches) Frühstück und allerlei andere, sehr amerikanische Leckereien, die man einfach mal gegessen haben muss. Beide unsere Reiseführer haben "Big Nick" übrigens gleichermaßen empfohlen, weshalb ich das hier mal als Qualitätskriterium für NYC-Reiseführer bezeichnen möchte. Wer den Laden nicht drin hat, hat schlecht recherchiert. Ungewöhnlich ist dort nicht nur die Karte, sondern auch der Laden: Enge Gassen, kleine Tische, und überall Schilder, die einen auf Gerichte, Kuriositäten ("Griechisches Essen und Sex verlängern Leben"), errungene Preise und berühmte Gäste hinweisen.
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Eine kulinarische Berühmtheit Amerikas ist natürlich auch der Hot Dog. Insbesondere in New York, wo an allen Straßenecken Händler stehen, die für wenig Geld diese Spezialität anbieten. Und wenn man ihn dann auch noch mit Sauerkraut und Zwiebeln nimmt, dann sieht er so aus wie der, den ich einmal bestellt habe:
Nicht erschrecken, er schmeckt besser, als er aussieht. Mit Omas Knödeln kann er natürlich nicht mithalten und ich gebe zu, es gehört Mut dazu, leicht verderbliche Fleischwaren aus einem Wägelchen zu kaufen, das den ganzen Tag über bei jenseits von 38 Grad im Schatten auf dem Asphalt gebrutzelt hat; aber wenn Sie kein Risiko eingehen wollten, hätten Sie ja auch nach Bielefeld in Urlaub gehen können. Also stellen Sie sich mal nicht so an.
Zuletzt eine Warnung. Sollten Sie vor lauter Hunger halbtot an einem solchen Wägelchen ankommen, bestellen Sie alles. Nur keine Brezel. Bitte. Auch diesen Test habe ich -- ganz selbstlos und zum Wohle der Nachwelt -- gemacht und den staubigen Sandstein nach zwei Bissen in die Rundablage mit der Aufschrift "keep New York clean" gegeben. Schade um das Salz, das noch drauf war. (Ein Foto habe ich auch nicht... ich wollte den anderen Bildern die Nähe zu diesem Substrat nicht zumuten, geschweige denn Ihnen, womöglich noch kurz vor der Mittagspause).
Der geneigte Leser wird sich denken, es sei ja nun meine eigene Schuld, wenn ich eine Brezel irgendwo anders als im Land der Dichter, Denker und Brezelbäcker bestelle, und wahrscheinlich hat er damit auch nicht so Unrecht. Aber für seine Leser tut man ja beinahe alles.
Jetzt sagen Sie nur nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.