Soso, Wal-Mart gibt sein Geschäft in Deutschland auf. Mit Tränen in den Augen (bei Milliardenverlusten wird man gemeinhin sentimental) schiebt die amerikanische Supermarktkette seine 85 Warenhäuser in Deutschland an einen seiner größten Konkurrenten, die Metro Group, ab. Dort jubelt man (Management und Shareholder gleichermaßen) über den Sieg gegen den Erzfeind.
Das Konzept ist offenbar nicht aufgegangen: Wie zuvor in vielen anderen Ländern hatte sich Wal-Mart vorgestellt, wenn man einfach eine Handvoll Supermärkte in Deutschland übernimmt, oftmals konkurrenzlos günstige Preise anbietet, würden einfach alle zu ihnen rennen und ihren Gehaltsscheck an der Eingangstür abgeben.
Der Ruf des Konzerns ist genau aus diesem Grund hier in den USA weitgehend eher schlecht. Wal-Mart gilt als das "Mac Donalds" der Supermärkte: Zu Wal-Mart geht man gemeinhin, wenn man muss (d.h. wenn man arm ist), nicht weil man kann. Oder natürlich weil man, ganz amerikanisch, für 5 Cent Rabatt 50 Kilometer weit mit dem Auto fährt, oder so.
Doch diese Art von Rabattschlacht hat man offenbar in Deutschland nicht anheizen können. Das ist zwar in Zeiten von Dieter-Markt und ich-bin-doch-nicht-blöd eher überraschend, zeigt aber wieder einmal, dass Deutschland kein "kleines Amerika" ist. Und das ist ja nun auch nicht unbedingt schlecht.
(Link kam von SWR und tagesschau.de, danke, Wenzel senior)