Für ein USA-Visum muss man ein Interview im Konsulat wahrnehmen.
Während zum Beispiel Kanadier ein solches Visum problemlos per Online-Formular vereinbaren können, muss man hierzulande eine 0190-8-Nummer anrufen.
Also gut. Sparschwein geschlachtet und die Nummer gewählt. Zögerliche tippe ich 0190... 8 ... 500 ... 55. <!--more-->Wie ein Tourist, der für einen Cappuccino ohne Zucker 12,50 Euro zahlen soll, zucke ich kurz zusammen, als mich eine Frauenstimme freundlich aber bestimmt darüber informiert:
Nach dem Signalton zahlen Sie 1,86 Euro je Minute.
Nach dem Ton beginnt eine Bandansage. Sie gibt mir, freundlich aber bestimmt, die Information, dass dieser Service von der Arcor AG zur Verfügung gestellt wird. Und dass niemand mit mir sprechen könne, weil alle Plätze belegt seien. Und welche Unterlagen ich brauche - und dass alle Plätze belegt sind. Und was ich in das Konsulat mitbringen darf (Kurzfassung: gar nichts) - und dass alle Plätze belegt sind. Kurzum, alles was ich bereits weiß, plus die Info, dass man nicht mit mir Reden kann.
Fünf Minuten teures Warten später wirft mich eben selbige Dame aus der Leitung und bittet mich, ein andermal erneut anzurufen - es seien schließlich alle Plätze belegt.
Ein wenig irritiert, wie ein Hund in einem plötzlichen Platzregen, lege ich den Hörer zurück in die Schale. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die weiblichen Servicemitarbeiterinnen, die sich üblicherweise hinter solchen Telefonnummern verstecken, besseren Service zum gleichen Preis anbieten.
Nur kriegt man dort wohl kein Visum.
Schade eigentlich.