In "Why I don't recommend Firefox" schreibt Adam Kalsey, warum er den jungen Mozilla Browser Firefox für den "Otto Normalverbraucher" für ungeeignet hält.

(gefunden über Google Blogoscoped)

        <br /><!--more--><a id="toc0"></a><h3>Firefox bugs die dringend (!) behoben werden müssen</h3>

Manche Fehler in Firefox kritisiert er völlig zurecht, zum Beispiel:

Popup blocking is sometimes over-aggressive. Popups launched from a positive user action (like clicking a link) should ALWAYS work. This is a tough one to get right, I know. And don�t tell me about the whitelist. The average user isn�t going to add lots of entries to the whitelist.

Stimmt. Der agressive Popup-Blocker hat wirklich dringend eine Korrektur nötig: Wenn ich auf einen "javascript open window" Link klicke, wenn die Seite noch nicht fertig geladen ist, wird das geblockt. Und das, obwohl es kein automatisches ("onLoad()") Skript war, sondern eines, auf das ich absichtlich geklickt habe.

Aber trotzdem: Sowas muss behoben werden, ist aber kein Grund, Firefox nicht zu empfehlen. Ich kenne eine Menge Leute, die ihre Windows-Installation allein dadurch völlig unbrauchbar gemacht haben, dass sie eine ganze Zeitlang mit dem MSIE durchs Web gesurft sind. Dadurch haben sie sich Spyware eingefangen, ihre "Standard-Homepage" wurde ge"highjacked" (also ungewollt übernommen) und so weiter. In meiner Erfahrung, ist es das, was "Otto Normalverbraucher" loswerden will, diese großen Probleme, in erster Linie nicht die kleineren Probleme mit einem Popup-Blocker.

Der Benutzer ist nicht dumm. Aber ist er SO ignorant?

Das Hauptargument aber, mit dem Adam gegen Firefox zu Feld zieht ist, dass dieser sich selbst als "Browser" bezeichnet und verschiedene, persönlich anpassbare Fähigkeiten mitbringt, denn:

Most Web users don't know what a browser is. [...] You'd be shocked how many people don't understand what a URL is and what the address bar is for.


... und zur gleichen Zeit besteht er darauf: Diese Benutzer (zu denen auch seine Frau zählt) sind nicht dumm.

Ja! Sie sind NICHT dumm! Aber rechtfertigt das eine völlige Ignoranz gegen jedes Bisschen "Dazulernen"? Wenn Adam es nicht schafft (oder nicht will), 10 Minuten seiner wertvollen Zeit zu opfern, um seiner Frau Dinge wie "was ist ein Browser" oder "was ist das eigentlich, das Internet" zu erklären: wieso ist dann der Browser daran schuld?

In jedem anderen Lebensbereich verlangt man von uns, Tag für Tag hinzuzulernen, um die Probleme des Alltags lösen und unbeschadet überstehen zu können.
So haben mir meine Eltern, als ich noch ein kleiner Junge war, bevor ich das erste mal morgens alleine zur Schule gehen durfte, erklärt, wieso die Straße gefährlich ist, und wie ich eine Fußgängerampel zu bedienen habe - und all das nur, damit ich heile hin und ebenso wieder zurück komme. Kurz: Ich musste es lernen.

Wieso um alles in der Welt soll man so etwas nicht von einem Erwachsenen verlangen können? An der (zugegeben etwas plakativen) Bezeichnung Datenautobahn, mit der das Internet oft umschrieben wird, ist nämlich mehr dran, als man vielleicht auf den ersten Blick vermutet.

Fazit

Also sollten wir uns als Administratoren (oder einfach nur als Angehörige, die sich etwas auskennen) die Mühe machen, den Durchschnittsbenutzer zum Denken zu erziehen. Ihm beizubringen, wie das Internet funktioniert (Server, Server, Server, Client, Client), was "Browser" gemeinsam haben, und worin sie sich unterscheiden.
So werden auch die "normalsten Normalverbraucher" im Laufe der Zeit herausfinden, was eigentlich eine URL ist, und dass Google beim Suchen helfen kann.
Und dieser Lernprozess darf nicht unterbunden werden, die Browser-Entwickler dürfen nicht jeden technischen Bezug "wegabstrahieren", nur um den Benutzern die Illusion zu vermitteln, dieser Bezug läge nicht zugrunde.

Ich jedenfalls möchte lieber einer Person erklären, was sie vor sich hat, als sie zu einer Couch-Potato zu erziehen, für die der Strom aus der Steckdose, das Wasser aus der Leitung, die Milch aus dem Tetrapack und "das Internet" aus dem blauen E kommt...

Den Glauben an die Menschheit noch nicht verloren habend, Fred ;)

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Published on January 15, 2015