Letztes Jahr haben die USA einen steuerlichen Anachronismus heimlich, still und leise zu Grabe getragen, und erst weil jetzt alle Amerikaner ihre Steuererklärungen machen, schafft er es ins Fernsehen.
Eine US-weite Steuer auf Ferngespräche mit dem Telefon wurde abgeschafft.
Der 3-Prozent-Aufschlag wurde im Jahr 1898 (!) eingerichtet, um den wenige Monate dauernden Spanisch-Amerikanischen Krieg mitzufinanzieren. Der Krieg ging, die Steuer blieb. Und was zu seiner Zeit als "Reichensteuer" gedacht war, betraf zuletzt über 100 Millionen Amerikanische Haushalte -- und statt ein paar wenigen Reichen in die Tasche zu greifen, wurde die Reichenabgabe zur Steuer die auf bis zu 95 % der Amerikaner lastete.
In der diesjährigen Steuererklärung bekommen alle Amerikaner mit ferngesprächfähigem Telefon nun 30 Dollar (oder, wenn es mehr sind, die tatsächlich über die letzten 3 Jahre gezahlten Ferngesprächsteuern) zurück. Ich übrigens auch: Ein Handy zählt dazu.
(Quellen: CNET, Kongressabgeordneter Gary Miller etc.)