Ich denke, ich sollte eine kleine Reihe beginnen. Autofahren in den USA. - Nicht, dass es unglaublich unterschiedlich zu dem wäre, was wir so kennen (außer dass hier der durchschnittliche Fahrer deutlich schlechter Auto fährt als der durchschnittliche Deutsche, vielleicht...), schließlich fahren sie auf der rechten Seite, halten am Stopschild...
... aber da fangen die Unterschiede auch schon an:
Während man sich in Deutschland häufig auf rechts-vor-links verlässt und ansonsten großzügig Vorfahrtsstraßen-Schilder anbringt, wird es hier häufig anders herum gelöst: Die Vorfahrtsstraße bekommt kein Schild, dafür hat jede Einmündung ein Stopschild, das eigentlich so funktioniert wie bei uns: Anhalten, schauen, weiterfahren.
Doch dann kommt die wohl angeborene Abneigung der Amerikaner gegen Kreisverkehre ins Spiel:
Was mache ich, wenn mehr als vier Straßen aufeinandertreffen? Oder wenn es zwar weniger sind, ich aber keine der Straßen als Vorfahrtsstraße auszeichnen möchte?
Nun, die "Lösung" ist ein all-way stop. Alle halten an, und in der Reihenfolge in der sie gekommen sind, dürfen Sie weiterfahren (egal ob abbiegen, kreuzen, oder was weiß ich).
Leider beruht dieses System aber auf dem guten Willen der Autofahrer und ist deshalb manchmal nicht so effizient: So zum Beispiel auf einer T-Kreuzung nahe der Uni: Die Hauptstraße wird mit einem All-Way-Stop unterbrochen, um Fahrern von einer weiteren großen Straße das Einbiegen zu ermöglichen. Wenn drei gleichzeitig ankommen, entstehen regelmäßig Situationen, wo mindestens zwei Fahrer losfahren und alle auf der Kreuzung scharf bremsen müssen.
Fazit: Vorsicht bei All-Way-Stops in den USA. Gefährliche Situationen sind vorprogrammiert, wo sie eigentlich nicht sein müssten. Und ich hoffe, dass in Deutschland nie jemand auf die Idee kommt, so etwas einzuführen.