Heute habe ich das erste mal bei Doc Morris bestellt. Zeit für einen kleinen Test zum Thema Medikamente per Post!
Die Versandapotheke wurde ja 2003 vom Europäischen Gerichtshof heilig gesprochen für legal erklärt und darf seitdem lustig (in Deutschland zugelassene) Medikamente per Post verschicken.
So weit so gut - nach einer kleinen Benutzeranmeldung (wie immer...) finde ich schnell das Präparat, das ich brauche und kann es auch relativ locker in den Warenkorb legen. <!--more-->Dass man mal den (furchterweckenden) Originalpreis der Tabletten sieht, ist da ein angenehmer Nebeneffekt, den man vielleicht in der Apotheke auch mal einführen sollte. Nur zur Abschreckung, sozusagen.
Nach der Eingabe der Kontoverbindungen (Bankeinzug, das gibt ein Plus) stutze ich aber schon ein wenig. Die Bestellung erscheint als Formular auf dem Bildschirm, das man ausdrucken und unterschreiben muss. Das Ganze muss zusammen mit dem Originalrezept als Brief (ja, richtig: Snail Mail) zu Doc Morris nach Aachen geschickt werden. Wahnsinn, was für eine Komfortbremse. So etwas ist schon fast nicht mehr als eCommerce zu bezeichnen. Trotzdem werfe ich das Doc Morris nicht direkt vor - ich vermute eher, Schuld an dem komplizierten Prozedere sind die deutschen Auflagen für diese Art Versandhandel.
Trotzdem: Der dick angezeigte Preisvorteil von 2,78 EUR wird damit schon wieder um 55 Cent kleiner.
Fazit: Für ausgefallene Medikamente, oder möglicherweise solche, die hierzulande zwar zugelassen sind aber trotzdem nicht verkauft werden (soll's geben), kann der Internethandel eine gute Wahl sein. Außerdem ist es denkbar, dass die Preisersparnis im Einzelfall deutlicher ist, als es hier der Fall war. Wer aber eine kleine Schachtel Kopfschmerztabletten kaufen möchte, kann den Weg zum Briefkasten genau so gut zu einem Besuch bei einer Apotheke seiner Wahl nutzen. Der Preisunterschied beim Versand ist nicht nennenswert, und man muss nicht auf den Postboten warten, sondern bekommt die Ware sofort.
(P.S.: Übrigens: Nein, ich bin nicht krank - habe einer Bekannten geholfen, die im Internet nicht so bewandert ist.)