Wir hätten uns so nett anfreunden können, das Konfetti und ich. Aber als am Freitag eine ganze Handvoll davon in die gerade frisch gekauften "not for alcoholic beverages"-Glühweintassen meiner Begleiter und mir flog, wusste ich, das war der Beginn einer wundervollen Feindschaft.
Nicht, dass ich wirklich etwas gegen diesen unschuldig anmutenden Schnee-Ersatz hätte. Ich meine, so hatte der Orkan Lothar wenigstens einen Sinn, und auch die Arbeitslosenzahlen im Südwesten bleiben moderat, wenn man Locherkurse als Fortbildungsmaßnahme abrechnen kann. Zugleich kann sich die Stadtreinigung nicht beschweren, sie habe nichts zu tun, weil die Umzugsbesucher keinen Müll hinterlassen hätten. Alles in allem also ein höchst soziales Produkt, und wenn ich ein Blatt Papier wäre und mir aussuchen könnte, ob ich Konfetti oder Bildzeitung werden will (wer will das schon), würde ich mich heldenhaft unter den Locher stürzen.
Womit wir bei der eigentlichen Frage des Abends wären: Wieso ist Konfetti eigentlich rund? Die Tüftler unter uns können sich so einen Papierstreifen nach der Bearbeitung sicher lebhaft vorstellen: Wie ein Blatt, bei dem der Teil fehlt, den sie an Fasching mit dem Glühwein mitgetrunken haben. Und da kommt natürlich die Frage auf, wird der Reststreifen nochmal gehächselt und separat verkauft?
Gibt es Klasse A- und Klasse B-Konfetti?
Und wenn ja: Gibt es nach dem Niedergang der DDR noch einen Markt für B-Konfetti? Oder wird es durch EU-Subventionen aufgekauft und heimlich vernichtet?
Nicht, dass ich meinen runden, kleinen, weißen Feinden den Gefallen tun möchte, die Frage ihrer Herkunft zu klären. Aber wenn man allein im Hauseingang ein 5000-Teile Mahagonibaumpuzzle aufgesaugt hat, möchte man natürlich schon gerne wissen, wo die restlichen Teile hin sind.
Meinjanur.