Gestern war ich auf dem "Opening Event" der Scientific Alliance eOrganisation. Lead Speakers waren:
- Prof. Hal Varian (University of Berkeley)
- Prof. Larry Lessig (Stanford Law School)
- Prof. David Clark (MIT, Cambridge)
Hochkarätige Redner also! Die genauen Inhalte hat Heise online zusammengefasst.
Besonders beeindruckend war der Auftritt Lawrence Lessigs, der mit multimedialer Unterstützung eine geradezu flammende Rede für die Free Culture gehalten hat.
<!--more-->Eine Kultur, in der nicht jede derivative Form von Kreativität durch Einrichtungen wie den Digital Millennium Copyright Act de facto unterbunden wird.
Sein Lieblingsbeispiel war das Mickey-Mouse-Debut "Steamboat Willie", Walt Disneys Parodie auf den Buster-Keaton-Film "Steamboat Bill jr.". Wäre das Copyright schon damals derart rigide gewesen, hätte es kein "Steamboat Willie" gegeben, kein Mickey Mouse, kein Disney Inc., kein Bambi, kein Dumbo und kein Cinderella.
Wie absurd das ganze ist, sah man am Beispiel der Webseite aibopet.com, deren Betreiber Post von Sony erhielten, weil sie dem Sony-Spielzeughund Aibo mittels Code-Schnipseln Kunststücke beibringen wollten. Dies verstoße gegen den DMCA, weil man Kopierschutzfunktionen umgehe, schreibt Sony. Aus der Traum vom jazz-tanzenden Aibo.
Und wenn das so weitergeht, könnten wir in nur fünf Jahren den kreativen Schaffensprozess unserer Gesellschaft nachhaltig und unwiederbringlich geschädigt haben, prophezeit Lessig.
Wer mehr darüber lesen will, sei auf das Blog von Larry Lessig verwiesen (das ich übrigens jetzt auch lese). Außerdem dürfte sein neues Buch "Free Culture" sehr interessant sein, das übrigens unter der Creative Commons Lizenz steht und auf der Webseite heruntergeladen werden kann.